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Abschiedsgedichte
Gedichte zum Thema "Abschied". Auf dieser Seite werden klassische
Gedichte für Internetsurfer aufbereitet. Die Abschiedsgedichte stammen aus
den letzten 400 Jahren, wurden aus antiquarischen Büchern ausgewählt
und von uns aufbereitet.
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Abschiedsgedichte
Der Abschied
Laß mein Aug den Abschied sagen,
den mein Mund nicht nehmen kann!
Schwer, wie schwer ist er zu tragen!
Und ich bin doch sonst ein Mann.
Traurig wird in dieser Stunde
selbst der Liebe süßtes Pfand,
kalt der Kuß von deinem Munde,
matt der Druck von deiner Hand.
Sonst, ein leicht gestohlnes Mäulchen,
o, wie hat es mich entzückt!
So erfreuet uns ein Veilchen,
daß man früh im März gepflückt.
Doch ich pflücke nun kein Kränzchen,
keine Rose mehr für dich.
Frühling ist es, liebes Fränzchen,
aber leider Herbst für mich!
Johann Wolfgang von
Goethe (1749 bis 1832)
Viele tausend, tausend Küsse gib,
süß Liebchen, mir beim Scheiden!
Viel tausend Küsse, süßes Lieb,
geb ich zurück mit Freuden.
Was ist die Welt doch gar ohn End
mit ihren Bergen und Meeren,
daß sie zwei treue Herzen trennt,
die gut beisammen wären!
Ich wollt, ich wär ein Vögelein,
da flög ich hoch im Winde
alle Nacht, alle Nacht im Mondenschein
zu meinem blonden Kinde.
Und fänd ich sie betrübt zum Tod,
da wollt ich mit ihr klagen;
doch fänd ich mein Röslein frisch und rot,
wie wollt ich jauchzen und schlagen!
Wie wollt ich mit dem süßen Schall
die stille Nacht durchklingen!
Im Busch, im Busch die Nachtigall
sollte nicht besser singen.
O tausend, tausend Küsse gib,
süß Liebchen, mir beim Scheiden!
Viel tausend Küsse, süßes Lieb,
geb ich zurück mit Freuden.
Emanuel Geibel (1815
bis 1884)
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Abschiedsgedichte
/ Gedichte zum Thema "Abschied". Auf dieser Seite werden klassische
Gedichte für Internetsurfer aufbereitet. Die Abschiedsgedichte stammen aus
den letzten 400 Jahren, wurden aus antiquarischen Büchern ausgewählt
und von uns aufbereitet ( Die kleine Sammlung wird ergänzt ). |
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